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Virusnachweis – wo bist du? Teil II – eine Replik auf Michael Palmer

Wurde der Nachweis bestimmter Viren oder überhaupt von Viren erbracht? Diese Frage ist umstritten und beschäftigt viele. So verfassten Sucharit Bhakdi und der Mediziner Michael Palmer den Artikel «Gibt es Viren überhaupt?» , der am 21. Mai auf der Website der Gesellschaft der Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie (MWGFD) veröffentlicht wurde.

Tenor: Die Evidenz für pathogene Viren ist erbracht.


Noch am selben Tag konterten wir die Wissenschaftsplattform Next Level mit einem 35-minütigen Video unseres Pressesprechers Marvin Haberland. 

Am 13. Juni erschien die Replik von Torsten Engelbrecht «Virusnachweis – wo bist du?» auf der MWGFD-Website und einen Tag später auf Transition News.

Tenor: Es gibt keinen Nachweis von Viren.


Das wiederum wollte der Mediziner Palmer nicht so stehen lassen, und er verfasste den Beitrag «Der Irrweg der ‹No Virus›-Doktrin: eine Antwort auf Torsten Engelbrecht». Sie erschien am 20. Juni.


Folgend unsere gemeinsame neue Replik, die in zwei Teilen veröffentlicht wird. Unsere Replik auf Palmers Replik, wird zeitgleich auf der Seite Transition News veröffentlicht. Die Fortsetzung und damit Teil 2 wird zeitnah publiziert, da sie recht umfassend ist.


Zunächst sei betont, dass die «No-Virus-Proof-Fraktion» nichts zu beweisen hat. Stattdessen liegt der «burden of proof» – die Beweislast – eindeutig bei denjenigen, die die Hypothese aufstellen, Viren wie SARS-CoV-2, HIV, H5N1 etc. seien fundiert nachgewiesen worden. Zitiert sei in diesem Zusammenhang die Virologin Beverly E. Griffin, die 1989 in Nature in Bezug auf HIV/AIDS schrieb: 


"Es wird sicherlich zu einer wissenschaftlich gesünderen Gesellschaft führen, wenn die Beweislast für HIV als tödlicher Krankheitserreger dorthin zurückkehrt, wo sie hingehört – zu denjenigen, die behaupten, dass HIV AIDS verursacht."


An diesen Beweisen fehlt es aber, wie bereits in Teil I von «Virusnachweis – wo bist du?» und von Next Level zum Beispiel auch in der Analyse «Gibt es überhaupt Viren? – Eine wissenschaftliche Analyse mit Sprengkraft» dargelegt. Und auch mit seiner Replik, die mit der Headline «Der Irrweg der ‹No virus›-Doktrin» versehen ist, konnte Palmer diese nicht liefern. Dies soll an dieser Stelle aufgezeigt werden, und zwar unter konkreter Bezugnahme auf die zentralen Thesen des Beitrags von Palmer.


Die Keimtheorie – allein schon widerlegt durch die gescheiterten Ansteckungsversuche

 

Die erste zentrale These von Palmer, der wir uns widmen möchten, lautet: «Die Keimtheorie hat seit ihrer Begründung im späten 19. Jahrhundert zahlreiche Tests bestanden, und sie ist daher heutzutage weithin akzeptiert.» Dazu folgende Fragen:


-* Durch welche Tests wird die Keimtheorie, die ja besagt, dass Krankheiten durch Mikroorganismen verursacht und durch Husten, Niesen oder Küssen übertragen werden, einwandfrei bewiesen?


-* Pettenkofer etwa benannte die tatsächlichen Ursachen dessen, was man als Cholera bezeichnet, veröffentlichte seine Ergebnisse und setzte sich dafür ein, dass Städte frisches oder geklärtes Wasser erhielten. Am 7. Oktober 1892 demonstrierte Pettenkofer  dies eindrucksvoll, indem er in München vor Zeugen eine hohe Dosis so genannter Cholerabakterien zu sich nahm, doch er entwickelte als Folge davon keine Cholera-Symptome. Wie also ist die Keimtheorie damit vereinbar, dass die Behauptung Kochs, das Cholerabakterium sei die direkte bzw. primäre Ursache für die Symptome, von Max von Pettenkofer widerlegt wurde?


-* Ein weiteres Beispiel: Der Wissenschaftler Ralph Scobey berichtete 1954 im Fachblatt Archive of Pediatrics, dass sich Herpes Simplex nach der Injektion von Impfstoffen, nach dem Trinken von Milch oder nach der Aufnahme bestimmter Nahrung ausgebildet hatte; während sich Herpes Zoster (Gürtelrose) nach der Aufnahme oder Injektion von Schwermetallen wie Arsen und Bismuth oder Alkohol ausbildete. [1]


Oder denken wir an die Arbeiten von Wilson Fox, der demonstrierte, dass sogenannte «künstliche» Tuberkulose bei Meerschweinchen sowohl durch nichttuberkulöse Substanzen als auch durch die Induktion von langanhaltenden traumatischen Entzündungen hervorgerufen werden kann. Welche einwandfreien Belege gibt es also dafür, dass nicht nicht-virale oder nicht-bakterielle Faktoren die Ursache sind für die Symptome, für die die Anhänger der Keimtheorie Mikroben verantwortlich machen?


-* In Teil I von «Virusnachweis – wo bist du?» wurden bereits die reihenweise gescheiterten Ansteckungsversuche erwähnt, die etwa bei der sogenannten «Spanischen Grippe» durchgeführt worden waren. Und auch die bedeutendsten gezielten Ansteckungsversuche der Neuzeit scheiterten kläglich (Human-Challenge-Studie 2)

 

Oder nehmen wir Richard E. Shope, der unter anderem Professor, Virologe und Mitglied des Rockefeller Instituts für medizinische Forschung New York City war und der in einem Lehrvortrag über die Influenza aufzeigte, dass all die Behauptungen einer übertragbaren Krankheit durch ein krankmachendes Virus wissenschaftlichen Kontrollen nicht standhalten konnten – ja mehr noch, dass sie widerlegt seien. Wie passt das mit der Keimtheorie zusammen?


-* Erwähnt sei hier ebenfalls noch mal, dass es nicht nur bei Robert Koch vorkam, dass bestimmte Mikroorganismen sowohl in Gesunden als auch Erkrankten gefunden wurden. Auch zeigt dies etwa eine Studie aus dem Jahr 2013. Dies führt auch noch mal die Sinnhaftigkeit des Ausspruchs von Antoine Béchamp vor Augen: «Die Mikrobe ist nichts, der Nährboden ist alles».

 

Diese Aussage, die der Keimtheorie den Boden unter den Füßen wegzieht, soll auch Louis Pasteur auf seinem Sterbebett getätigt haben – in Reue, da er seine Forschungen, die den wesentlichen Grundstein bilden für die Keimtheorie, bewusst manipuliert hatte (Schweizer Hausapotheke). [2] Wie kann vor diesem Hintergrund behauptet werden, dass diese Mikroorganismen der (primäre) Auslöser einer bestimmten Krankheit sind?


-* Die hier vorgetragenen Fakten erschüttern die Keimtheorie in ihren Grundfesten – und sie wurden auch umfassend vorgetragen, unter anderem in dem Buch «Virus-Wahn» (von Torsten Engelbrecht, Claus Köhnlein, Samantha Bailey und Stefano Scoglio ) oder auch von uns der Wissenschaftsplattform Next Level als auch von Sam und Mark Bailey aus Neuseeland zum Beispiel. Wie kommt Palmer folglich dazu zu schreiben, «um die vorherrschende Lehre zu erschüttern, müssten die Virus-Skeptiker schon darlegen, an welchen bereits durchgeführten Tests die Keimtheorie gescheitert sei»?


Kontrollen sind elementar, fehlen aber in Gänze

 

Eine weitere These von Palmer lautet, «ein echter oder behaupteter Mangel an Kontrollversuchen macht die betreffenden Experimente nicht automatisch ungültig. Kontrollen sind kein notwendiges oder hinreichendes Ritual zur Sicherstellung ‹echter Wissenschaftlichkeit› Auch das ist wissenschaftlich nicht haltbar. Dazu Folgendes:


-* Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) veröffentlichte 1998 erstmals den Kodex «Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis». Und seit dem 1. August 2019 müssen alle Hochschulen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen die 19 Leitlinien und ihre Erläuterungen rechtsverbindlich umsetzen.


Eingeleitet werden die Leitlinien bereits mit dem Satz:

"Zu den Prinzipien gehört es insbesondere, lege artis zu arbeiten, strikte Ehrlichkeit im Hinblick auf die eigenen und die Beiträge Dritter zu wahren, alle Ergebnisse konsequent selbst anzuzweifeln sowie einen kritischen Diskurs in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zuzulassen und zu fördern."


Seine Ergebnisse selbst anzuzweifeln ist nur mit entsprechenden Kontrollen möglich. Weiterhin heißt es in Leitlinie 11 des Kodex (Methoden und Standards): 

"Zur Beantwortung von Forschungsfragen wenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wissenschaftlich fundierte und nachvollziehbare Methoden an … Die Stärken und Schwächen einer Methode sollten bei der Wahl der Methode berücksichtigt, dokumentiert und durch entsprechende Kontrollen ausgeglichen werden."


Zitiert sei zudem Frank Wissing von der DFG: 

"Auch auf Arbeitsfeldern, wo intensiver Wettbewerb dazu zwingt, möglichst rasch zu publizieren, muss die Qualität der Arbeit und der Veröffentlichung oberstes Gebot sein. Ergebnisse müssen, wo immer tatsächlich möglich, kontrolliert und repliziert werden, ehe sie zur Veröffentlichung eingereicht werden."


Sogar bei Wikipedia heißt es: 

"Kontrollversuche sind ein zentraler Bestandteil der wissenschaftlichen Methodik."


Wie passt das mit Palmers These zusammen, Kontrollen seien «kein notwendiges oder hinreichendes Ritual zur Sicherstellung ‹echter Wissenschaftlichkeit›» – zumal sich die Virusforschung in einem «Arbeitsfeld», um den Terminus von Wissing aufzugreifen, bewegt, der so pharmadominiert und geldgetrieben ist wie kaum ein anderer und in dem, um noch mal mit Wissing zu sprechen, daher doch erst recht «die Qualität der Arbeit und der Veröffentlichung oberstes Gebot sein muss», sodass eben auch «wo immer tatsächlich möglich kontrolliert und repliziert» werden muss vor Veröffentlichung? (Und möglich wäre es ja problemlos!)


-* Wie in Teil I von «Virusnachweis – wo bist du?» bereits ausgeführt, wurden weder in der Studie von Corman/Drosten et al. noch in sonst einem Paper zu SARS-CoV-2 entsprechende Kontrollversuche vorgenommen. Wir von Next Level haben weltweit insgesamt Dutzende Virologen und Institutionen angeschrieben, um zu erfragen, ob die wissenschaftlich vorgeschriebenen Kontrollexperimente durchgeführt wurden. Doch niemand konnte entsprechend liefern.

 

Auch die Forscher vom Doherty Insitute der University of Melbourne, welche die erste angebliche SARS-CoV-2-Isolierung außerhalb von China publizierten, sowie das Institute Pasteur mussten auf Nachfrage von Marvin Haberland in Funktion des Pressesprechers von Next Level konzedieren, dass keine Kontrollen unternommen worden waren.

 

Und die Virologen am Universitätsklinikum in Nizza bestätigten sogar, dass sie nach Publikation der Studie Kontrollen mit negativen Patientenproben durchgeführt und überraschenderweise positive Ergebnisse in der Genomsequenzierung erhalten hatten, wodurch die Virushypothese falsifiziert  ist. 

 

Damit sind also die Experimente sehr wohl und damit entgegen der Behauptung von Palmer ungültig gemacht worden. Und nicht nur das: Auch kam von keiner Einrichtung die Rückmeldung, Kontrollen seien, wie Palmer meint, «kein notwendiges wissenschaftliches Ritual». Wie also kommt Palmer zu diesen Behauptungen?

 

Kennt Palmer entsprechend solide durchgeführte Kontrollstudien – in Bezug auf SARS-CoV-2 oder in Bezug auf sonst ein (behauptetes) Virus?

 

Kochs Arbeiten sind ohne Substanz

 

Die nächste These von Palmer, der wir uns widmen möchten, lautet: «Kochs Entdeckungen zur Verursachung der Tuberkulose bestehen, weil sie erfolgreich nachgeprüft und nachvollzogen werden konnten ... Charles Theodore Williams vom Brompton Hospital in London verwendete und verbesserte die Färbetechniken und wies Tuberkelbazillen im Sputum nach.»


Bereits in Teil I von «Virusnachweis – wo bist du?» heißt es dazu: 

"Koch wurde aufgefordert, Beweise für seine berühmten Meerschweinchen-Versuche vorzubringen – doch dazu war er nicht in der Lage. Wäre Koch ein ehrlicher Forscher gewesen, hätte er eingestanden, dass seine Theorie schon deswegen nicht stimmen konnte, weil der von ihm zum Schuldigen abgestempelte Mikroorganismus sowohl in kranken als auch in gesunden Menschen vorkam – und weil es bei Personen, die sich in der Nähe von Schwerkranken aufhielten, nicht zu Krankheitsausbrüchen kam."


Wie passt das mit der Behauptung zusammen, «Kochs Tuberkulose-Entdeckungen hätten bestehen, weil sie erfolgreich nachgeprüft und nachvollzogen werden konnten»?

 

Und wie passt Palmers Behauptung damit zusammen, dass aus den Anmerkungen zu Kochs Tuberkulose-Forschung von 1882 deutlich hervorgeht, dass er nicht zweifelsfrei beweisen konnte, dass das Tuberkulose-Bakterium pathogen für Menschen ist – und dass dieser Beweis unauffindbar bleibt? 


Wieso sollte der Umstand, dass, wie Palmer schreibt, «Charles Theodore Williams vom Brompton Hospital in London Tuberkelbazillen im Sputum nachwies», belegen, dass Kochs Entdeckungen Bestand hätten – wo doch, wie bereits erwähnt, sogenannte krankmachende Bakterien in gesunden und kranken Menschen vorkommen und im Übrigen Bakterien zu entdecken längst noch nicht heißt, dass diese Bakterien auch die primäre oder alleinige Ursache sind für die jeweilige Krankheit?

 

Welch unbrauchbaren Ergebnisse die von Palmer ins Spiel gebrachte Färbemethode in Bezug auf den Nachweis von Viren liefert, dazu mehr in der Fortsetzung zu diesem Artikel.

 

Die PCR taugt nicht für den Virusnachweis

 

Eine weitere These von Palmer lautet, dass die PCR ein taugliches Mittel sei für einen Virusnachweis. Sie finde nicht nur in der Virologie, sondern auch in der «Forensik weite Anwendung», so Palmer. «Die Spezifität beruht hierbei auf der Basenpaarung zwischen den jeweils maßgeschneiderten synthetischen Oligonukleotiden (Primern) und der gesuchten Nukleinsäuresequenz … Die Spezifität des Nachweises lässt sich durch Sequenzierung der PCR-Produkte sicherstellen.»


Dazu ist zu sagen bzw. zu fragen:


-* Gerade der Vergleich zur Forensik, den Palmer hier zieht, verdeutlicht die zentrale Bedeutung der Partikelreinigung. So muss, um etwa in einer Vaterschaftsklage die DNA eines mutmaßlichen Vaters und des Kindes vergleichen zu können, sichergestellt werden, dass die DNA aus den Körpern des mutmaßlichen Vaters und des Kindes entnommen wird. Dies erfordert forensische Vorsichtsmaßnahmen, um zwei getrennte Personen zu identifizieren, bevor deren Blut- oder andere Gewebeproben zur Analyse entnommen werden. Unabhängig der Tatsache, dass hier ähnliche wissenschaftliche Defizite vorliegen.

 

Der gleiche Standard gilt dann natürlich für die Identifizierung von Viruspartikel-RNA und Proteinen. Und wenn Zellen, Zelltrümmer und Partikel in einer Kultur gemischt werden, lässt sich nur durch Abtrennung der Partikel von dem gesamten nichtviralen Material feststellen, welche RNA und Proteine viraler Natur sind. Bei einer Vaterschaftsklage müsste das angenommene "Genom" von einem einzigen «Partikel» (Vater/Kind) gewonnen werden. Da das virale Genom jedoch nicht aus einem einzigen Partikel gewonnen werden kann, muss man es aus einer großen Menge identischer, das heißt gereinigter Partikel gewinnen – oder zumindest aus Material, das keine fremde RNA enthält. Stimmt Herr Palmer damit überein? Wenn nein, inwiefern nicht?


-* Wie bereits in Teil I von «Virusnachweis – wo bist du?» skizziert, gehen die Forscher, die mit der PCR ein Virus nachzuweisen gedenken, wie folgt vor: Sie nehmen Proben aus dem Rachen oder der Lunge von Patienten und ultrazentrifugieren diese, um die größeren/schweren von den kleineren/leichteren Molekülen zu trennen. Anschließend nehmen sie den Überstand, also den oberen Teil des zentrifugierten Materials (auf Englisch «supernatant») und wenden darauf dann die PCR an.

 

Dieser Überstand enthält allerdings alle Arten von Molekülen, Milliarden verschiedener Mikro- und Nanopartikel, inklusive so genannter "extrazellulärer Vesikel (EVs) und Exosomen", die vom Körper selbst produziert werden. Dazu heißt es in einer im Mai 2020 im Fachmagazin Viruses erschienenen Studie


"Heutzutage ist es ein fast unmögliches Unterfangen, EVs und Viren mittels kanonischer Vesikel-Isolationsmethoden wie der differentiellen Ultrazentrifugation zu trennen, da sie aufgrund ihrer ähnlichen Dimension häufig gemeinsam pelletiert werden."


Liegen Palmer eine oder mehrere Studien vor, die unmissverständlich aufzeigen, dass eine Unterscheidung in diesem «supernatant» zwischen Partikeln, die von extern kommen und folglich Viren sein könnten, und Mikro- und Nanopartikeln, die vom Körper selbst produzierten werden, möglich ist und zugleich die Schlussfolgerung der genannten Studie zunichtemachen?

 

Dass die Aussagekraft von In-vitro-Versuchen, die zum Virennachweis dienen sollen und aus denen man die RNA zieht, auf die die PCR-Tests geeicht werden, als nicht vorhanden eingestuft werden muss, zeigt sich auch, wie bereits in Teil I von «Virusnachweis – wo bist du?» erwähnt, daran, dass man in ihnen auch toxische Stoffe wie Antibiotika verwendet, die die In-vitro-Kulturen nachweislich stark «stressen» können.


Durch diesen chemischen Stress können sich dann neue Gensequenzen bilden, die zuvor nicht nachweisbar waren – und die wohlgemerkt nicht viral sind, wie eine Studie aus dem Nature-Universum aufzeigte und worauf auch Barbara McClintock in ihrer Nobelpreisrede 1983 aufmerksam gemacht hatte. 


Sind Palmer eine oder mehrere Studien bekannt, mit der/denen ausgeschlossen werden kann, dass die RNA, die die PCR-Tests «auflesen», zu den nicht-viralen Gensequenzen gehört, die als Folge von durch Antibiotika oder andere Stoffe induzierte Reagenzglas-«shocks» entstanden sind – und somit auch die erwähnte Studie von Buzás et al. widerlegt/widerlegen?


-* In dutzenden von Studien und Kontrollen ist aufgezeigt worden, dass der zytopathische Effekt in einer Zellkultur auch dann eintritt, wenn keine «Viren» inokuliert worden sind, darunter in Arbeiten von John F. Enders 1954, Rustigian et al. 1955, Cohan et al. 1955, Magnus & Bech 1958, Elliot C. Dick 1963, G. F. Hsiung et al. 1968, Sashi B. Mohanty et al. 1969, S. Makino et al. 1970, R. F. Smith et al. 1970 oder auch von Stefan Lanka 2016 und 2021. Macht nicht auch das die Aussagekraft der Zellkulturstudien für einen Virusnachweis zunichte? Wenn nein, wieso nicht?


-* Was den PCR-Test angeht, so muss die vorhandene RNA vor dem Einsatz der eigentlichen PCR mit dem Enzym Reverse Transkriptase in komplementäre DNA (cDNA) umgewandelt werden. Doch dieser Umwandlungsprozess «is widely recognized as inefficient and variable» («weithin als ineffizient und variabel anerkannt»), wie etwa Jessica Schwaber vom Centre for Commercialization of Regenerative Medicine in Toronto und zwei Forscherkollegen in einer Studie aus dem Jahr 2019 betonen.


Der PCR-Experte Stephen A. Bustin verweist in vergleichbarer Weise auf Probleme mit der PCR. Kennt Palmer eine oder mehrere Studien, aus der/denen unmissverständlich hervorgeht, dass dieser Umwandlungsprozess (RNA in cDNA) nicht «widely inefficient and variable» ist?


Kritik an Virustheorie ist keine «Doktrin»

Das Problem mit Michael Palmers Artikel «Der Irrweg der ‹No virus›-Doktrin» beginnt im Übrigen schon mit der Verwendung von Begrifflichkeiten wie «Doktrin» und «Virus-Skeptiker» sowie mit dem Bild, das seinem Beitrag beigestellt ist. So vertreten diejenigen, die keinen Nachweis sehen für Viren wie SARS-CoV-2 oder auch HIV oder H5N1, keinesfalls eine «Doktrin» . Denn eine Doktrin wird vor allem als «politische Lehre» im Sinne einer «politischen Leitlinie» bezeichnet.


Vielmehr verfolgen die Vertreter der «No-Virus-Proof-Fraktion» einen streng wissenschaftlichen Ansatz, der allein darauf abzielt, zu den nachweisbaren und reproduzierbaren Fakten vorzudringen. Daher passt auch der Begriff «Virus-Skeptiker» nicht, obgleich wir Palmer darauf aufmerksam gemacht hatten, dass er unangebracht ist. Korrekt wäre vielmehr ein Begriff wie der erwähnte «No-Virus-Proof-Fraktion».


Auch das Bild, mit dem Palmers Beitrag «geschmückt» ist, ist deplatziert, zeigt es doch, wie Palmer als Erklärung dazu schreibt, «die Wasserprobe, welcher man einstmals der Hexerei Verdächtige unterzog. Man fesselte den Unglücklichen die Glieder und ließ sie dann ins Wasser herunter; konnten sie dennoch schwimmen, dann galten sie als überführt. Wenn es nach den Virus-Skeptikern geht, dann soll auch die Virologie sich freiwillig fesseln lassen. Sollte sie danach wider Erwarten doch noch schwimmen können, so wird man auch ihr dies sicherlich als Hexerei auslegen.»

Doch die «No-Virus-Proof-Fraktion» verdächtigt natürlich niemanden der Hexerei, auch nicht im übertragenen Sinne. Allein die Wahl dieses Wordings ist {ad hominem}, da mit ihm eine Parallele gezogen wird zwischen der «No-Virus-Proof-Fraktion» und den seinerzeitigen Inquisitoren, deren Vorgehen nicht nur an Grausamkeit, sondern auch an Unwissenschaftlichkeit kaum zu überbieten war und damit das Gegenteil dessen symbolisiert, woran der «No-Virus-Proof-Fraktion» ausschließlich gelegen ist.


Auch «fesselt» die «No-Virus-Proof-Fraktion» niemanden – und sie legt keine Reaktion oder Antwort welcher Art auch immer als Hexerei aus. Wahr ist vielmehr, dass die «No-Virus-Proof-Fraktion» vor allem konkrete Fragen stellt, zu denen sich diejenigen, die Viren für nachgewiesen halten, bis dato leider in Schweigen gehüllt haben. 


Palmer war seine am 20. Juni erschienene Replik «Der Irrweg der ‹No Virus›-Doktrin: eine Antwort auf Torsten Engelbrecht» so wichtig, dass er ihn sogar auf Englisch auf seinem Substack brachte.


Eine Woche zuvor hatte der MWGFD-Vorsitzende Harald Walach per E-Mail geschrieben, «diese Diskussion [zumindest] weiterhin schriftlich führen» zu wollen anstatt, wie noch am 10. Juni vorgeschlagen, «im Rahmen der MWGFD eine Debatte zu lancieren», und zwar zwischen Palmer und Engelbrecht «per Zoom – anders wird es ja angesichts der Distanz nicht gehen». Walach wollte diese Debatte sogar selbst «moderieren». Er sei, wie er versicherte, «als ansatzweise medizinisch informierter klinischer Psychologe an dieser Debatte inhaltlich sehr interessiert».


Davon nehmen Walach und die MWGFD aber jetzt Abstand. Die Veröffentlichung einer erneuten Antwort auf Palmers «Irrweg der ‹No Virus›-Doktrin» lehnt man nun ab. Dabei hätte eine erneute Replik, die jetzt hier und parallel auf Transition News erscheint, sicherlich auch das Umfeld der MWGFD, obgleich sie selbst sicher kein Hort der «No-Virus-Fraktion» ist, interessiert. 


Indiz dafür ist etwa, dass im Telegram-Kanal der MWGFD die überwiegende Mehrzahl der Reaktionen auf Engelbrechts Beitrag positiv ausfällt, während ein erheblicher Teil der Leser die Replik von Herrn Palmer negativ bewerteten. Beide Posts weisen im Telegram-Kanal etwas mehr als 20.000 Views auf.


Die Autoren dieses Beitrags bedanken sich noch mal bei der MWGFD und insbesondere bei ihrem Vorsitzenden Walach dafür, dass sie einen direkten Austausch möglich gemacht haben, und stehen nach wir vor für eine Fortsetzung eines solchen Austausches zur Verfügung. Gemäß der Zeilen, die vergangenen Freitag in einem offenen Brief der Berliner Zeitung an den Spiegel zu lesen waren:


«Unser Ziel bleibt es, Debatten anzuregen und unseren Lesern zu zeigen, dass offener Diskurs und konstruktiver Austausch auch in diesen schwierigen Zeiten möglich sind.»



Die Fortsetzung zu diesem Teil 2 folgt, wie eingangs erwähnt, in Kürze....


Über die Autoren:

 

Torsten Engelbrecht arbeitet als Journalist in Hamburg und ist Redakteur beim Onlinemagazin Transition News. Er ist Autor des 2006 erstmals publizierten Buches «Virus-Wahn», das im April 2021 in stark erweiterter Auflage erschienen ist. Co-Autoren sind die der Internist Claus Köhnlein, die Medizinerin Samantha Bailey sowie der Experte für Mikrobiologie Stefano Scoglio. 2009 erschien sein Buch «Die Zukunft der Krebsmedizin» (mit vier Medizinern als Co-Autoren). Für seinen Artikel «Die Amalgam-Kontroverse» erhielt er 2009 den Alternativen Medienpreis. Seine Ausbildung machte er bei der von dem Journalistikprofessor Michael Haller gegründeten Medienfachzeitschrift Message. Fester Redakteur war er unter anderem bei der Financial Times Deutschland. Als freier Journalist hat er Artikel verfasst für Publikationen wie OffGuardian, SZ, NZZ, FAS und The Ecologist.

 

Marvin Haberland ist Wirtschaftsingenieur und studierte unter anderem an der University of California in Berkeley. Er ist Pressesprecher der Wissenschaftsplattform Next Level - Wissen neu gedacht

 

Konstantin Demeter ist Journalist und Fotograf. Er ist Redakteur bei Transition News und hat unter anderem Artikel für Medien wie Rubikon und OffGuardian geschrieben.

 

Endnoten:

 

[1] Torsten Engelbrecht, Claus Köhnlein, Samantha Bailey, Stefano Scoglio, Virus-Wahn, Februar 2021, 10. erw. Auflage, S. 60

[2] Ebd. S. 63 - 68


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