Sucharit Bhakdi und Michael Palmer haben in einem Beitrag die These aufgestellt, Viren wie SARS-CoV-2 seien nachgewiesen worden. Wir von NEXT LEVEL und Torsten Engelbrecht publizierten dazu Repliken – und auf die von Engelbrecht hat Palmer direkt geantwortet. Hier ist nun die Fortsetzung der unserer Replik auf Palmers Erwiderung. Von Torsten Engelbrecht, Marvin Haberland (Pressesprecher NEXT LEVEL) und Konstantin Demeter
Wurden Viren wie SARS-CoV-2, HIV, H5N1 etc. nachgewiesen?
Diese Frage wird kontrovers diskutiert. Sucharit Bhakdi und Michael Palmer haben dies in ihrem am 21. Mai auf der Seite der Gesellschaft der Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie (MWGFD) veröffentlichten Artikel «Gibt es Viren überhaupt?» bejaht.
Next Level publizierte dazu zwei Erwiderungen
(siehe hier und hier) und Torsten Engelbrecht eine mit dem Titel «Virusnachweis – wo bist du?», die am 13. Juni auf der MWGFD-Website und einen Tag später auf Transition News erschient. Tenor: Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis von Viren.
Palmer reagierte darauf mit einer Replik, auf die Marvin Haberland von NEXT LEVEL sowie Konstantin Demeter und Torsten Engelbrecht von Transition News mit dem Beitrag «Virusnachweis, wo bist du? Teil II – eine Replik auf Michael Palmer» reagierten. Dieser Beitrag fiel sehr lang aus, sodass wir uns dazu entschlossen ihn in zwei Teilen zu publizieren.
Der erste Teil erschien am 2. Oktober
Darin zeigten wir auf, dass Palmers Thesen kein Fundament haben – konkret, dass ...
Wir haben unsere Replik übrigens auch mit zahlreichen direkten Fragen an Palmer (und Bhakdi) gespickt. Leider haben wir bis dato noch keine Antworten auf diese erhalten.
Die Kritik an Palmers Thesen ist damit aber noch nicht vollständig.
Labormethoden sind realitätsfremd
So behauptet Palmer in seiner Replik auch, die Kritik an der Labormedizin im Zusammenhang mit einem Virusnachweis sei «lebensfremd» und «Labormethoden … machen sich ganz einfach diese fundamentale Eigenschaft des Lebens selbst zunutze». Doch wie kommt Palmer dazu, eine Art «Hohelied» auf Labormethoden, zu denen etwa Antikörpertests, PCR-Tests oder auch die CD4-Zellenzählerei zählen, zu singen? So hat man den Fokus auf diese indirekten Methoden nachweislich gerade auch in Sachen (angeblicher) Virusnachweis gesetzt, weil man keine «direkten» Nachweise erzielen konnte.
Dazu nur zwei Beispiele:
Die Misserfolge, Krebsviren nachweisen zu können, waren Mitte des 20. Jahrhunderts universell, was die Virusjäger in die Trickkiste greifen ließ. So schimpften sie, anstatt sich vom Tunnelblick auf Viren zu lösen, auf die Methodik der Virusbestimmung, etwa auf die sogenannten Dünnschnitte. Dabei handelt es sich um Gewebeproben, die extrem fein präpariert und zurechtgeschnitten werden, sodass man sie unter dem Elektronenmikroskop betrachten kann.
Und so behauptete man einfach, dass die Herstellung der Dünnschnitte zu aufwendig und zeitraubend sei, und zog die einfacher umzusetzende Färbemethode aus dem Zauberhut, bei der bestimmte Partikel der Probe (etwa die "Erbsubstanz DNA, RNA") farblich markiert und anschließend elektronenmikroskopisch aufgenommen werden.
Doch die Ergebnisse, die mittels Färbemethode zutage gefördert wurden, waren rein wissenschaftlich betrachtet ein Desaster. Die Partikel wurden nämlich bei dem für das Anfärben notwendigen Lufttrocknungsprozess total deformiert – und zwar so, dass sie als Partikel mit einem langen Schwanz erschienen. Sie waren also ein regelrechtes Kunstprodukt aus dem Labor, und sie sahen auch noch exakt so aus wie viele andere nicht-virale Zellbestandteile. Dies machte es logischerweise unmöglich zu bestimmen, ob nun ein Virus gefunden wurde oder ein nicht-viraler Partikel. (1)
Dennoch sah man über die Wertlosigkeit der mittels Färbemethode erzielten Ergebnisse hinweg und behauptete frei heraus, bei den «geschwänzten» Partikeln handele es sich um bestimmte Viren. So widersinnig dies für den logisch Denkenden klingen mag, tatsächlich wurden die Virusjäger für dieses Vorgehen auch noch mit reichlich Forschungsgeldern belohnt. In der Folge wurden sogar auch Kuhmilch und Muttermilch auf die Anwesenheit von geschwänzten Partikeln untersucht – ging man ja davon aus, dass es sich bei diesen Partikeln mit Schwanz um Viren handelte, die Krebs erzeugen könnten.
Dies brachte den bekannten Molekularbiologen Sol Spiegelman sogar dazu, im Oktober 1971 vor den möglichen Krebsrisiken des Stillens zu warnen – eine Warnung, die von den Medien in etlichen Schlagzeilen und reißerischen TV-Beiträgen an die Öffentlichkeit weitergetragen wurde. Kurze Zeit später wurde Spiegelman dann in Science wie folgt zitiert: «Man kann keine Panikmache dieses Ausmaßes lostreten, wenn man nicht genau weiß, ob der Viruspartikel die Ursache ist.» (2)
Die Frage an Palmer und Bhakdi wäre hier also: Zeigt nicht dieses Beispiel, dass die Kritik an den Labormethoden im Zusammenhang mit dem Thema Virusnachweis berechtigt ist? Wenn nein, wieso nicht?
In der Folge bewegte sich die etablierte Virusforschung noch weiter weg von einem direkten Virus-Nachweis, also einem erfolgreichen, doppel-verblindeten Ansteckungsversuch mit vollständiger Virus-Reinigung und -Beschreibung plus elektronenmikroskopischer Aufnahme und Kontrollexperiment. Ein Ereignis von zentraler Bedeutung war diesbezüglich die Beschreibung der Aktivität des Enzyms Reverse-Transkriptase (RT) im Jahre 1970 durch die Forscher Howard Temin und David Baltimore im Zusammenhang mit Krebsviren. Diese Forschungsarbeiten erschienen dem Medizinestablishment so bedeutsam, dass es Temin und Baltimore dafür 1975 den Nobelpreis verlieh.
Auf RT nahmen auch Montagnier et al. in ihrer 1983er Science-Arbeit Bezug, mit der sie HIV nachgewiesen haben wollten. Wie substanzlos das war und ist, zeigen Eleni Papadopulos-Eleopulos et al. ihrem 2004er Paper «A critique of the Montagnier evidence for the HIV/AIDS hypothesis» auf. Darin heißt es:
«In diesem Beitrag werden die Beweise kritisch analysiert, die 1983 zum Nachweis der Existenz von HIV angeführt wurden. Die Phänomene, die Montagnier und Kollegen als Beweis für die Existenz von HIV ansahen, sind der Nachweis von Reverse-Transkriptase-Aktivität, das Vorhandensein von Retrovirus-ähnlichen Partikeln in der Kultur und die immunologische Reaktivität zwischen Proteinen aus dem Supernatant … und Antikörpern im Serum eines Patienten (BRU).
Reverse Transkriptase-Aktivität findet sich auch in anderen Viren als Retroviren und in allen normalen Zellen. Die reverse Transkription kann nicht nur durch das Enzym Reverse Transkriptase, sondern auch durch normale, zelluläre DNA-Polymerasen bewirkt werden.
Retrovirus-ähnliche Partikel sind in Kulturen, die nicht mit Retroviren infiziert sind, allgegenwärtig, insbesondere unter den von Montagnier et al. verwendeten Bedingungen. Aus der Reaktion zwischen den Proteinen im ‹gereinigten Virus› und den Antikörpern im Patientenserum schloss Montagnier, dass die Proteine HIV-Proteine und die Antikörper HIV-Antikörper waren. Da alle Antikörper polyspezifisch sind, ist es bei einer solchen Reaktion nicht möglich, den Ursprung auch nur eines Reaktanten zu bestimmen, geschweige denn von beiden.
Selbst, wenn dies möglich wäre, können die Proteine nicht retroviral sein, da das ‚gereinigte Virus‘ von Montagnier keine Partikel mit der ‹für Retroviren typischen Morphologie› enthielt. Wir schließen daraus, dass diese Phänomene nicht spezifisch für Retroviren sind und daher nicht als Beweis gelten können.»
Die Behauptung von Montagnier et al., sie hätten HIV mittels Surrogatmarker wie RT nachgewiesen, verwundert umso mehr, wenn man bedenkt, dass Temin und Baltimore bereits 1972, also 11 Jahre vor der Veröffentlichung der Studie von Montagnier et al., konstatiert hatten, «Reverse Transkriptase ist eine Eigenschaft, die allen Zellen eigen ist und sich nicht nur auf Retroviren beschränkt». Und sogar auch Francois Barré-Sinoussi und Jean Claude Cherman, immerhin Montagniers Co-Autoren seiner 1983er Studie, waren 1973 zu dem Schluss gekommen, dass RT nicht für Retroviren spezifisch sei, sondern in allen Zellen vorkomme. (3)
Montagnier gab auch höchstpersönlich in einem Interview mit dem französischen Wissenschaftsjournalisten Djamel Tahi – ein Interview, das am Institute Pasteur in Paris geführt und auf Video aufgenommen und 1997 in der Zeitschrift Continuum veröffentlicht wurde – zu, dass es selbst nach «a Roman effort» nicht gelungen sei, mit Hilfe elektronenmikroskopischer Aufnahmen von Zellkulturen, in denen HIV anwesend gewesen sein soll, Partikel sichtbar zu machen, «that have the morphology typical of retroviruses» (die die für Retroviren typische Morphologie haben). Darin sagte er auch: «I repeat, we did not purify!» (Ich wiederhole, wir haben nicht gereinigt!). (4)
Wird nicht auch durch die Kritik von Eleni Papadopulos-Eleopulos et al. und die Eingeständnisse von Montagier im Interview mit Tahi die Unzulänglichkeit und auch «Lebensfremdheit» von Surrogatmarkern aufgezeigt, wenn es darum geht, ein Virus solide nachweisen zu wollen? Wenn nein, wieso nicht?
In Teil I von «Virusnachweis – wo bist du?» wurde der Medizinnobelpreisträger
Sir Frank MacFarlane Burnet zitiert. Seiner Auffassung nach ist das zentrale Argument gegen die Nützlichkeit der Molekularbiologie, dass eine lebende Struktur und insbesondere die informatorische Maschinerie der Zelle geradezu unendlich komplex ist. Daher ist er der Auffassung, dass wir die Möglichkeit, dass auch nur einer der gängigen Krebstypen viralen Ursprungs ist, vergessen könnten.
Wird also, wenn man Kritik an Labormedizin im Zusammenhang mit einem Virusnachweis als «lebensfremd» bezeichnet, nicht übersehen, dass Labormethoden zwar wertvolle Informationen liefern mögen, dass sie aber nicht zuletzt deswegen «lebensfremd» sind, da sie die komplexen biologischen Systeme und Wechselwirkungen in einem lebenden Organismus nicht annähernd vollständig nachbilden können?
Sogar eine Einrichtung wie das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information, kurz DIMDI, konstatiert:
«Die Verwendung von Surrogatendpunkten ist […] nicht unproblematisch. In der Vergangenheit gab es viele Situationen, in denen das Vertrauen auf Surrogatendpunkte trotz starker Korrelation mit dem klinischen Endpunkt irreführend war bzw. fatale Folgen hatte. Diese Problematik ist mittlerweile mehr als 30 Jahre bekannt. […]
Einige Produkte, die auf der Basis von Surrogatendpunkten zugelassen wurden, mussten später vom Markt genommen werden, da sich in Studien mit Mortalitäts- bzw. Morbiditätsendpunkten, die Nutzen-Risiko-Abwägung umkehrte.»
Auch Hepatitis-C-Studie liefert keinen Virusnachweis
Eine weitere Behauptung von Palmer lautet, es gebe Studien, darunter eine in Science veröffentlichte zu Hepatitis A, in denen Viren nachgewiesen worden seien, und zwar auf eine Weise, die «mithin allen von Engelbrecht erhobenen Forderungen [genügt]: die Partikel wurden aus Patientenmaterialien (Stuhlproben) isoliert, sie wurden in einem aufwändigen Verfahren gereinigt, und sie wurden mit biophysikalischen und biochemischen Methoden sowie durch Elektronenmikroskopie charakterisiert. Es wurde außerdem gezeigt, dass die isolierten Viren mit Antikörpern im Blut von Hepatitis A reagierten, so wie es von dem kausalen Krankheitserreger zu erwarten ist.»
Dazu Folgendes:
Den Autoren dieser Studie standen Stuhlproben von vier Probanden zur Verfügung, die jeweils vor und nach Inokulation mit «MS-1 und MS-2 Viren» entnommen wurden. Doch es gibt keine Dokumentation über die genaue Zusammensetzung der verwendeten Mischungen, mit denen die Probanden inokuliert wurden. Es gibt keine Dokumentation darüber, welche Probe von geimpften Probanden kommt und welche von oral inokulierten Probanden kommt. Es gibt zudem keine Dokumentation darüber, welche Probe von MS-1-Probanden kommt und welche Probe von MS-2-Probanden kommt. Daher ist es unmöglich auszuschließen, dass andere Substanzen bzw. Verunreinigungen die Ergebnisse beeinflusst haben.
Auch wurden die gelieferten Proben von vermeintlich infizierten Personen lediglich mit einem 450-nm-Millipore-Membranfilter filtriert. Mit einem 450-nm-Millipore-Membranfilter kann man aber lediglich größere Partikel (>450 nm) effektiv entfernen, nicht aber kleinere Strukturen wie Proteine und andere Moleküle von angenommenen Viruspartikeln vollständig trennen.
In den Stuhlproben befanden sich also noch eine Fülle an diversen Partikeln aller Art: Mikrovilli im Querschnitt, «Endosomen», «Transportvesikel», «Liposomen», «Exosomen», «Microvesikel», «Proteinkomplexe», «Nanopartikel». Selbst kleinere Bakterien würden davon nicht getrennt werden (Mycoplasma spp, Chlamydia spp, Nanoarchaeum equitans, um nur einige der Vielfältigen Beispiele zu nennen).
Es wurden keine gereinigten Strukturen innokuliert, sondern ein Gemisch. Somit ist die kausale Ermittlung der unabhängigen Variable nicht möglich. Diese wäre nur möglich, wenn ein identisches Gemisch – abzüglich der als viral behaupteten Partikel – als Kontrolle verabreicht worden wäre. In der Studie ist die „Kontrolle“ aber einfach gar keine Verabreichung. Dies verletzt die wissenschaftliche Methode, da sich eine Kontrolle per Definition nur bezogen auf die unabhängige Variable unterscheiden darf. Die MS-1- und MS-2-Mischungen enthalten aber beliebig viele Variablen, daher kann man diese nicht einfach damit kontrollieren, indem man gar nichts verabreicht.
Im Übrigen ist nicht zuletzt auch die Anzahl von vier Probanden zu gering, um statistische Signifikanz zu erreichen.
Partikelreinigung bleibt essentiell
Hier drängt sich die Frage an Palmer auf: Ist es in Anbetracht dieser umfassenden Kritik nicht ungerechtfertigt zu behaupten, hier sei ein Virus isoliert und komplett gereinigt und als Ursache dingfest gemacht worden, und zwar auf eine Weise, die „mithin allen von Engelbrecht erhobenen Forderungen“ genügt? Wenn nein, wieso nicht?
Weiterhin: In einer E-Mail, datierend vom 22. Juni, schreibt Palmer, das Hepatitis A-Virus sei in dieser Studie «in beträchtlichen Mengen aus dem Stuhl von Erkrankten gereinigt» worden. Was genau definiert Herr Palmer hier «reinigen»?
Auch die anderen von Palmer genannten Studien (Yao et al. und Liu et al) liefern keinen seriösen Beleg für einen Virusnachweis – und vor allem werden darin auch keine Partikel, die als Viren vermutet bzw. behauptet werden, komplett gereinigt. Zusammengefasst lautet die Kritik an der Studie von Yao et al. wie folgt:
Statt einer sauberen Reinigung der angenommenen pathogenen Partikel wurde lediglich eine simple Zentrifugation bei 1.800 × g durchgeführt, bei der lediglich Partikel entfernt wurden, die größer als rund 1 µm waren, sowie eine Filtration mit einem 0,45-µm-Filter vorgenommen, die Partikel größer als 0,45 µm ausschließt. Dadurch blieben erhebliche Mengen an nicht-viralen und kleineren Partikeln in den Proben zurück, die potenziell Stress und morphologische Veränderungen in den Zellkulturen verursachen können.
Die Kontrollen wurden nicht identisch zu den angeblich «infizierten» Proben behandelt. Dies stellt eine signifikante Lücke in der wissenschaftlichen Methodik dar und beeinträchtigt die Validität der Ergebnisse. Die Studie stützt die Schlussfolgerungen auf PCR-Tests, deren Zuverlässigkeit durch externe Studien in Frage gestellt wird, die eine willkürliche Anzeige von positiven und negativen Ergebnissen zeigen.
Es wurden keine Aufnahmen per Transmissionselektronenmikroskopie von den Negativkontrollen gemacht, was das Risiko erhöht, dass nicht-virale Partikel irrtümlich als Viren interpretiert werden.
Fazit: Auch diese Studie fördert keine sauber gereinigten Virenisolate zutage – und beinhaltet auch keine Kontrollexperimente. Da diese Studie jedoch rein in vitro durchgeführt wurde, das heißt ausschließlich im Reagenzglas und nicht in vivo in der komplexen Realität, sollte man doch erst recht ein Mindestmaß an Einhaltung guter wissenschaftlicher Praxis erwarten. Macht nicht das Ignorieren solch eklatanter Fehler die Studie in Bezug auf die Behauptung, hier sei ein Virus «sauber» nachgewiesen worden, wertlos? Wenn nein, wieso nicht?
Dass eine vollständige Partikelreinigung möglich ist, wurde bereits in Teil I von «Virusnachweis – wo bist du?» erwähnt. Wurde sie doch zum Beispiel in dem Paper «The properties of Rous sarcoma virus purified by density gradient centrifugation», veröffentlicht in Virology im Jahr 1961, beschrieben. Doch hier stammten die gereinigten Partikel aus einer Zellkultur und nicht direkt aus dem Tier mit dem Tumor.
Frage an Palmer: Liegen Palmer eine oder mehrere Studien vor, in der/denen eine solche vollständige Reinigung von Partikeln, von denen vermutet wird, dass es sich um Viren handelt, und die von einem Tier oder Menschen stammen, erfolgt und im Detail beschrieben ist – und in der/denen auch von diesen Partikeln eine elektronenmikroskopische Aufnahme gemacht und auch ein Genom aus einem Partikel, der als Virus vermutet wird, extrahiert und sequenziert wurde?
Und: Kennt Palmer eine Studie, die unmissverständlich aufzeigt, dass eine entsprechende Partikelreinigung keine unabdingbare Voraussetzung dafür darstellt, um aufzeigen zu können, dass es sich bei der gewonnenen RNA um ein virales Genom handelt?
Genomsequenzierung zerlegt sich selbst
Palmer schreibt des Weiteren, «auf einige weiterführende Fragen zu SARS-CoV-2» wolle er «hier nicht eingehen». Dies gelte «insbesondere auf die, wie zuverlässig die Bestimmung der Sequenz des Genoms war». Dieses Thema sei «sehr technisch und würde den ohnehin schon weit gefassten Rahmen dieses Artikels sprengen; und es berührt die Frage der Existenz von SARS-CoV-2 nicht im Kern».
Wieso aber berührt diese Thematik «die Frage der Existenz von SARS-CoV-2 nicht im Kern», wo doch die Genomsequenzierung heutzutage «das Mittel der Wahl» der Virologen für einen Virusnachweis ist?
Wieso berührt diese Thematik «die Frage der Existenz von SARS-CoV-2 nicht im Kern», wo doch, wie in Teil I von «Virusnachweis – wo bist du?» bereits erwähnt, sogar jemand wie Francis De Souza, Präsident der Firma Illumina, einem Hersteller von Sequenzierungsmaschinen, auf einem Treffen des World Economic Forum bestätigte, (5) dass die Impfhersteller nicht das echte Genom von dem vorliegen gehabt hätten, von dem dann behauptet wurde, es handele sich um das von SARS-CoV-2, und dass alles rein fiktiv anhand von Computerdaten produziert worden sei?
Auch sind die digital konstruierten Sequenzen von niemandem überprüft worden; und die publizierten Daten der Chinesen können von niemandem reproduziert werden. Wird nicht auch dadurch die Frage des Nachweises (besser als «Existenz») von SARS-CoV-2 «im Kern» berührt? Wenn nein, wieso nicht?
Palmer behauptet, das Thema Sequenzierung «berührt die Frage der Existenz von SARS-CoV-2 nicht im Kern», doch die in diesem Zusammenhang in Teil I von «Virusnachweis – wo bist du?» aufgelisteten Fragen beantwortet er nicht. So wurde ja in der maßgeblichen Publikation zu SARS-CoV-2 aus China eine BALF-Probe (bronchoalveoläre Lavageflüssigkeit) eines Patienten sequenziert und mittels technischer Algorithmen versucht, aus den Millionen an Rohsequenzdaten ein zusammenhängendes Genom zu assemblieren, obwohl die Herkunft der Daten mangels eines Isolats nicht eindeutig zugeordnet werden konnte.
Für diese Assemblierung wurden zwei sogenannte Assembler-Programme eingesetzt: Trinity und Megahit. Die Ergebnisse, die damit erzielt wurden, waren aber stark unterschiedlich. Das Programm Megahit erzeugte eine längste zusammenhängende Sequenz von 30.474 Nukleotiden, das Programm Trinity hingegen generierte aus demselben Rohdatensatz nur ein längstes Contig von 11.760 Nukleotiden. Widerlegt nicht allein diese Diskrepanz die Behauptung, man habe eindeutig die Genomsequenz eines SARS-CoV-2-Virus vorliegen? Wenn nein, inwiefern nicht?
Wurden Kontrollversuche durchgeführt, um auszuschließen, dass auch mit menschlicher/mikrobieller RNA aus einer Lungenspülung etwa eines «SARS-CoV-2 negativ» Getesteten genau die gleiche Aufaddierung eines Virus-Genoms aus kurzen RNA-Bruchstücken möglich ist?
Wie hätte der Sequenzvorschlag für das behauptete SARS-CoV-2-Virus gelautet, wenn es zum einen die Software Megahit und zum anderen die entsprechenden Referenzgenome wie behauptete Fledermaus-ähnliche SARS-Viren nicht gegeben hätte?
Warum beträgt die Länge des behaupteten Coronavirus SARS-CoV-2 nur 29.903 Nukleotide und damit 571 Nukleotide weniger als das längste Contig, das durch den Assembler Megahit 30.474 Nukleotide umfasst?
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Marvin Haberland ist Wirtschaftsingenieur und studierte unter anderem an der University of California in Berkeley. Er ist Pressesprecher der bekannten Wissenschaftsplattform NEXT LEVEL - Wissen neu gedacht.
Torsten Engelbrecht arbeitet als Journalist in Hamburg (www.torstenengelbrecht.com) und ist Redakteur beim Onlinemagazin Transition News. Er ist Autor des 2006 erstmals publizierten Buches «Virus-Wahn», das im April 2021 in stark erweiterter Auflage erschienen ist. Co-Autoren sind die der Internist Claus Köhnlein, die Medizinerin Samantha Bailey sowie der Experte für Mikrobiologie Stefano Scoglio. 2009 erschien sein Buch «Die Zukunft der Krebsmedizin» (mit vier Medizinern als Co-Autoren). Für seinen Artikel «Die Amalgam-Kontroverse» erhielt er 2009 den Alternativen Medienpreis. Seine Ausbildung machte er bei der von dem Journalistikprofessor Michael Haller gegründeten Medienfachzeitschrift Message. Fester Redakteur war er unter anderem bei der Financial Times Deutschland. Als freier Journalist hat er Artikel verfasst für Publikationen wie OffGuardian, SZ, NZZ, FAS und The Ecologist.
Konstantin Demeter ist Journalist und Fotograf. Er ist Redakteur bei Transition News und hat unter anderem Artikel für Medien wie Rubikon und OffGuardian geschrieben.
(1) Die Verzerrung und Artefaktbildung durch die sowie die Nichtspezifität der Färbemethoden wurden durch tausende Kontrollen von Harold Hillman et al. nachgewiesen.
(2) Torsten Engelbrecht, Claus Köhnlein, Samantha Bailey, Stefano Scoglio, Virus-Wahn, 2021, 10. erw. Auflage, S. 99 - 101
(3) Ebd. S. 102
(4) Ebd. S. 317
(5) Siehe
hier Minute 13 bis 15
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